Musikgenuss erster Klasse

Das siebte Vallendarer a-cappella-Festival der Kolpingsfamilie war ein voller Erfolg

Vier ganz unterschiedliche Gesangsgruppen, wunderschöne Stimmen, mal beschwingte, mal nachdenkliche Lieder in hervorragenden Sätzen, ein facettenreiches Programm und eine gute Stimmung im vollbesetzten Haus – das waren die wichtigsten Zutaten für das äußerst gelungene a-cappella-Festival der Kolpingsfamilie, das am Samstag, 30. September 2023, in der Kreuzkirche auf dem Mallendarer Berg bereits zum siebten Mal über die Bühne ging.

Das Moderationsduo Stephanie und Josef Pfaffenheuser begrüßte die über 180 Gäste und führte mit humoristischen Gedichten unter anderem von Eugen Roth aber auch mit von künstlicher Intelligenz im Internet erzeugten Lyrikwerken humorvoll durch das abwechslungsreiche Programm. Allerdings mussten sie zu Beginn verkünden, dass eine der ursprünglich fünf Gruppen des Festivalabends, nämlich die Klangküsse aus Bonn, krankheitsbedingt absagen mussten. Das tat der Stimmung allerdings keinen Abbruch, denn die vier verbliebenen a-cappella-Gruppen zündeten ein musikalisches Feuerwerk an bekannten und weniger bekannten Melodien oft mit viel Humor und Augenzwinkern, manchmal aber auch mit nachdenklichem Tiefgang vorgetragen.

a-capella Festival der Kolpingsfamilie Vallendar – ein voller Erfolg

Stimmliche und tonale Feinheiten

Den Anfang machte der „Junge Chor Koblenz“ unter der Leitung von Mohani Poulet, der vor allem durch seine stimmlichen und tonalen Feinheiten das Publikum in seinen Bann zog. Die Lieder wurden nicht nur in äußerst komplexen Tonsätzen hervorragend vorgetragen, sondern auch mit choreographischen Elementen wie Klatschen, Stampfen oder anderer Bodypercussion begleitet. Dabei waren vor allem die Solostimmen des Ensembles, die sich sehr gut in den Gesamtklang der 15 weiteren Sängerinnen und Sänger integrierten, besonders erwähnenswert und erweckten beim Publikum nicht selten wohlige Gänsehaut. Ein Fest für die Ohren und ein Beweis dafür, zu welchen Leistungen junge, trainierte Stimmen in der Lage sind. Die Zuschauer waren ganz berauscht vom Start in diesen Konzertabend.

 

"Junger Chor Koblenz“, Leitung: Mohani Poulet

"Junger Chor Koblenz“, Leitung: Mohani Poulet

Vier Herren und zwei Damen

Eine besondere Premiere stellte die zweite Gruppe des Abends dar: Die „Black WoMan Group“ aus Vallendar. Vier Herren und zwei Damen – alle mit langer a-cappella-Erfahrung, aber neu in diesem gemischten Ensemble zusammengekommen – brachten mit ansteckender Freude und Können Klassiker aus Rockmusik und Schlager wie „Männer sind Schweine“, „Rollbrett“ „Biene Maya“ oder „Hey Jude“ in ausgefeilten a-cappella-Sätzen und in ebensolchen Klängen gekonnt auf die Bühne und animierten das Publikum nicht nur zu lautstarkem Mitsingen, sondern auch zu großen Beifallsstürmen.

„Black WoMan Group“ aus Vallendar

„Black WoMan Group“ aus Vallendar

Abschied

Diese Gruppe ist eine würdige Nachfolgerin für die „Komischen Harmoniker“, die bei den vergangenen sechs Festivals eine feste Größe waren und die es in dieser Form leider nicht mehr geben wird. Daran wurde mit einem ganz besonderen Überraschungsauftritt bei diesem Festival noch einmal erinnert, als mit „Nein, nein, nein, unsere Liebe durfte nicht sein“ noch einmal ein Klassiker aus der über fünfundzwanzigjährigen Geschichte der Komischen Harmoniker – dargeboten von drei der vier ursprünglichen Gruppenmitglieder – erklang und sich die Gruppe damit von der a-cappella-Bühne endgültig verabschiedete.

Abschied: „Komischen Harmoniker“

Abschied: „Komischen Harmoniker“

Schalk im Nacken

Nach der Pause trat mit dem Ensemble „Chorschatten“ aus Reinsfeld eine 13köpfige Gesangsgruppe auf, die mit viel Elan und humorvollen Texten, mit entsprechendem Stimmvolumen und ausreichend Schalk im Nacken das Publikum wieder anheizte. Dass sich die Gruppe auf der Vallendarer Bühne wohlfühlte, ließ sie den vollbesetzten Saal mit ihren Songs dabei regelrecht spüren. Es erklangen Basta-Klassiker wie „Lauch“ oder „Esso Ess“ nach einem bekannten Abba-Song und mit „Don´t stop me now“ oder „Auf uns“ auch Lieder von Queen oder Andreas Bourani – alles in originellen Arrangements gekonnt und mit großer Sangeslust vorgetragen.

Ensemble „Chorschatten“ aus Reinsfeld

Ensemble „Chorschatten“ aus Reinsfeld

Breites Leistungsspektrum

Abgerundet wurde dieses außergewöhnliche und breitgefächerte Festival, das auch in diesem Jahr von zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Kolpingsfamilie organisiert und durchgeführt wurde, durch den Auftritt der neun Herren von „Hardcore“ – einer a-cappella-Gruppe aus Staudt im Westerwald. Neben je einem amerikanischen, italienischen und irischen Volkslied wurden Songs von Reinhard Mey, Billy Joel oder dem VoXXClub mal die Lachmuskeln fordernd, mal mit meditativem Tiefgang hervorragend vorgetragen und zeigten ein breites Leistungsspektrum dieser Gruppe, deren Gesang vom Publikum mit viel Applaus gewürdigt wurde.

Zum großen Finale rief das Moderationsduo alle Aktiven nochmal zum traditionell gemeinsamen Schlusslied „In unserm Veedel“ von den Bläck Fööss auf die Bühne, mit dem ein wunderbar kurzweiliger, unterhaltsamer Abend, ein vielumjubeltes Event und ein großartiges, breitgefächertes a-cappella-Festival so zu Ende ging, bei dem hoffentlich die achte Auflage nicht allzu lange auf sich warten lässt!

„Hardcore“ – a-cappella-Gruppe aus Staudt im Westerwald

„Hardcore“ – a-cappella-Gruppe aus Staudt im Westerwald

Die Kreuzkirche auf dem Mallendarer Berg war zum a-capella Festival der Kolpingsfamilie Vallendar ganz gefüllt

Die Kreuzkirche auf dem Mallendarer Berg war zum a-capella Festival der Kolpingsfamilie Vallendar ganz gefüllt